Trauer um Dr. Nora Goldenbogen
Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden
Vorsitzende der Repräsentanz der Judischen Gemeinde zu Dresden
Sachsens jüdische Gemeinschaft trauert um Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Nora Goldenbogen verstarb in der Nacht zum Dienstag (26. November) aufgrund einer Krankheit in einem Krankenhaus in Coswig bei Dresden. In der Jüdischen Gemeinde zu Dresden war sie Vorsitzende der Repräsentanz (Gemeindeparlament). Sie wurde 75 Jahre alt.
1992 gehörte die Lehrerin und promovierte Historikerin zu den Mitbegründerinnen der Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V. „HATIKVA“. Von 2003 bis 2020 leitete sie die jüdische Gemeinde zu Dresden, war im Zentralrat der Juden in Deutschland aktiv, aber auch im Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR).
Nora Goldenbogens Mutter überlebte die Shoa in Rumänien, ihr Vater das KZ Sachsenhausen. 2022 erschien im Verlag Hentrich & Hentrich ihr Buch über die Geschichte der Eltern: „Seit ich weiss, dass du lebst“. Beteiligt war sie an zahlreichen Publikationen, so so unter anderem an „Einst und Jetzt. Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde“, „Die Dresdner Synagoge. Geschichte und Geschichten“ oder „Jüdisches Leben in Sachsen 1945 bis 1989“. 2017 wurde sie mit der Dresdner Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet.
„Mit dem Tod von Nora Goldenbogen ist ein wesentliches Stück der Seele unserer Gemeinde verloren gegangen. In all den Jahren, in denen sie sich der jüdischen Gemeinschaft gewidmet hat, war sie in der Gemeinde nicht nur sehr stark respektiert, sondern auch sehr beliebt. Wir werden sie sehr vermissen“, sagte Katja Kulakowa, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden.
„Frau Goldenbogen war für unsere jüdischen Gemeinden ein verbindendes Glied in der Kette der jüdischen Gemeinden bereits während der DDR. Ihr Tod ist ein großer Verlust für alle Juden in Sachsen. Möge ihre Seele in den Bund des Lebens eingebunden sein“, sagte Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla.
Dresden, 26. November 2024 / 25. Cheschwan 5785