9. November
Dieses Jahr treffen wir uns wieder an der Gedenkstele um wieder über eine wichtige, aber schreckliche Phase in der deutschen Geschichte zu reden. Die Geschichte der Pogromnacht hat uns in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gezeigt, wie katastrophal der Antisemitismus für Deutschland aber auch für alle anderen Völker war und ist.
Leider müssen wir feststellen, dass diese Geschichte noch immer nicht beendet ist: Menschen werden vernichtet, weil sie der jüdischen Religion angehören, weil sie Juden sind. Erneut nimmt der Antisemitismus alarmierend zu.
Jedes Mitglied der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, jede Familie in der Gemeinde hat Verwandte, Freunde und Bekannte, die in verschiedene Städten Israels wohnen. Mit tiefster Beunruhigung warten wir auf neue Nachrichten vom Krieg. Von den unmenschlichen Taten der Hamas wurden nicht nur die Bewohner Israels betroffen, sondern alle Juden in der Welt. Auch demokratische Prinzipien wurden verletzt, indem zugelassen wurde, dass öffentlich zur Vernichtung Israels aufgerufen werden kann.
Es wäre nicht nur für uns, sondern für alle Bewohner unserer Stadt sehr wichtig, dass sich die Stadt Dresden hierzu öffentlich und deutlich positioniert.
Bild zur Meldung: 9. November