Chor

Im Landtag am 27.01.2016
Gedenken an der Stele, 09.11.2016
20 Jahre der Dresdner Synagoge

Synagogenchor Dresden

 

Die Anfänge des Synagogenchores Dresden gehen zurück bis auf Oberkantor Wer­ner Sander, der ab 1950 in der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig und ab 1954 auch in der Jüdischen Gemeinde zu Dresden amtierte und für die Gottesdienstge­staltung eine kleine Gruppe Sängerinnen auswählte. Nach seinem Tode im Jahre 1972 wurde der Chor liebevoll am Leben erhalten und weitergeführt, seit 1988 liegt die Leitung in den Händen von Ursula Philipp-Drescher.

Das kontinuierliche Anwachsen der Gemeinden nach 1990 durch jüdische Bürger aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion spiegelte sich auch im Chor wider durch steigende Mitgliederzahl und stetige Veränderung des Profils.Über viele Jahre war die regelmäßige musikalische Gestaltung der Schabbat- und Feiertagsgottes­dienste in Dresden (und lange Zeit auch in Chemnitz) Hauptaufgabe des Chores. Ne­ben der Repräsentierung der Gemeinden nach außen bei verschiedensten Gelegen­heiten, wie kulturellen, ökumenischen oder Gedenkveranstaltungen, nahm die Kon­zerttätigkeit ab Mitte der 1990er Jahre einen immer größeren Raum ein. Bis heute beibehalten wurde dabei die Besonderheit, dass es sich beim Ensemble um einen reinen Damenchor handelt, der allein oder gemeinsam mit dem jeweiligen Rabbiner oder Kantor der Gemeinde bzw. Gästen auftritt.

Da der Chor aus gottesdienstlichem Wirken hervorgegangen ist, fühlt er sich vor al­lem der synagogalen Musik verpflichtet. Die synagogalen Gesänge, die in den libera­len (und mit Orgeln ausgestatteten) Synagogen entstanden, waren dabei lange das Hauptanliegen des Chores. Das Repertoire umfasst neben der aschkenasischen Li­turgie die Synagogalmusik des 19. und 20. Jahrhundert im Original oder in chorspe­zifischen Bearbeitungen.

In den letzten Jahren hat sich das musikalische Spektrum erweitert. Der Zeitrahmen umspannt ca. 500 Jahre und der Blick geht deutlich über unsere Grenzen hinaus.

 

Der Synagogenchor der Jüdischen Gemeinde zu Dresden ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der sächsischen Chorlandschaft.

Im März 2020 erfolgte die Aufnahme des Synagogenchores Dresden gemeinsam mit neun anderen Ensembles in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kultur­erbes durch die Deutsche UNESCO-Kommission (Eintrag im Register guter Praxis­beispiele des Bundesweiten Verzeichnisses zur Revitalisierung synagogaler Chormu­sik des 19. und 20. Jahrhunderts Mittel- und Osteuropas).

 

Görlitzer Synagoge, 19.06.2022
Jeruzalemska Synagoge, Prag
Jeruzalemska Synagoge, Prag, 26.06.2022